Im Rahmen des Smart City Modellprojekts „Zukunftsschusterei“ steht für die Gemeinde Wiesenburg/Mark die Entwicklung des Smart Village Campus im Vordergrund des Modellvorhabens.
Der Smart Village Campus (SVC) ist ein Zusammenschluss verschiedener Industriebrachen und gewerblicher Leerstände in der Gemeinde Wiesenburg/Mark, die mittels moderner Technologien und innovativer Lösungen revitalisiert und neuen Nutzungen zugeführt werden sollen. Als dezentraler Campus bindet er darüber hinaus etablierte Akteure und Orte der Region ein, um ein attraktives Umfeld zum Arbeiten, Wirtschaften und Leben zu implementieren, das Menschen anzieht und Unternehmen ansiedelt.
Als SVC-Kooperationspartner sind zum aktuellen Stand die kreativen Produktionsstätten („Kreativorte“) ACZ und Alte Hölle im Ortsteil Reetzerhütten, der Exile Media Hub Brandenburg im Ortsteil Schmerwitz, das KoDorf am Bahnhof Wiesenburg sowie das Coconat und der Smart Village Mobilitätscampus in Bad Belzig zu nennen.
Die Maßnahme Smart Village Campus unterstützt mit innovativen, digitalen Werkzeugen einerseits den Planungs- und Bauprozess sowie die Informationsvermittlung und eine öffentlichkeitswirksame Sensibilisierung bei städtebaulichen Revitalisierungsvorhaben im Ortskern Wiesenburg (TM 1). Andererseits fördert sie die Entwicklung eines Clusters der Digital- und Kreativwirtschaft durch die Unterstützung von Kooperation und Koproduktion unter den SVC-Kooperationspartnern sowie mit der Kommunalverwaltung (siehe TM 2 und 3). Zudem trägt sie zur Außendarstellung des Smart Village Campus bei und unterstützt die touristische und wirtschaftliche Positionierung der Region (siehe TM 2, 3 und 4).
Die Teilmaßnahmen TM 2, 3 und 4 werden zunächst mit den genannten SVC-Kooperationspartnern innerhalb der Umsetzungsphase pilotiert (Pilotphase). Diese bilden einen repräsentativen Querschnitt kreativer Produktionsstätten der Region ab und haben ihr Interesse an der Maßnahme ausdrücklich bekundet. Diese AkteurInnen sind bereits seit der Strategiephase eng in den Prozess eingebunden und der Kreis wurde und wird im Laufe des Prozesses erweitert. Die Kooperationspartner sind dazu angehalten regelmäßig an Austausch- und Vernetzungstreffen teilzunehmen und die digitalen Lösungen aktiv mitzugestalten.
Nach erfolgreicher Pilotierung sollen die digitalen Entwicklungen auf weitere kreative Produktionsstätten sowie auf AkteurInnen der Digital- und Kreativwirtschaft im gesamten Gemeindegebiet von Wiesenburg/Mark und Bad Belzig ausgeweitet werden. Langfristig sollen die digitalen Lösungen weiteren wirtschaftlichen Clustern (z. B. Industrie, Tourismus, Landwirtschaft) und anderen Netzwerken (z. B. ehrenamtlichen Initiativen und Vereinen) zur Verfügung stehen.
TM 1: Automatisierte Datenerfassung und Monitoring von artenschutzrelevanten Belangen & öffentlichkeitswirksame Sensibilisierung bei der Revitalisierung der Alten Brauerei
Mensch und Natur sollen sich bei der Revitalisierung der Alten Brauerei nicht gegenseitig ausschließen, sondern in Einklang miteinander stehen. Revitalisierungsvorhaben wie dieses stehen allerdings vor mehreren Herausforderungen: Artenschutzrechtliche Belange können den Planungs- und Bauprozess erheblich verzögern, da Abstimmungen zwischen Gemeindeverwaltung, Behörden und Investoren oft auf veralteten Daten und Annahmen beruhen. Solche Verzögerungen führen zu einer sinkenden Akzeptanz in der Bevölkerung und steigender Politikverdrossenheit, da Versprechungen scheinbar nicht eingehalten werden. Zudem besteht die Gefahr von Vandalismus in Ruinen, die geschützte Arten beherbergen, was die Tierpopulationen weiter gefährden kann.
Besonders Fledermäuse haben jedoch das Potenzial, als faszinierende Attraktion für EinwohnerInnen und BesucherInnen zu dienen, sie können als Türöffner für Arten- und Naturschutz fungieren und gleichzeitig auch touristisch vermarktet werden. Ihr Vorkommen und ihre Lebensweisen können durch innovative Technologien sichtbar gemacht werden, um Menschen für Arten- und Naturschutz zu begeistern. Somit können sie auch als Symbol für ein gelungenes Miteinander von städtebaulicher Entwicklung und Naturschutz dienen, sofern es gelingt die unterschiedlichen Bedarfe zu vereinbaren.
- Automatisierte Datenerfassung und Monitoring
Zur quantitativen Erfassung des Fledermausvorkommens und um dessen Entwicklung sowie die Auswirkung anthropogener (z. B. Austausch von Leuchtmitteln) und mikroklimatischer Einflüsse (z. B. Temperaturschwankungen) langfristig beobachten zu können, werden verschiedene Sensorik-Systeme zur Langzeiterfassung des Fledermausquartiers eingerichtet. Außerdem sollen über Lichtschranken und Fotofallen die unterschiedlichen Einflugschneisen der Fledermäuse langfristig beobachtet werden. Wenn eine technisch umsetzbare und naturschutzrechtlich vertretbare Lösung gefunden wird, sollen zudem einige Fledermäuse mit Sensoren ausgestattet und deren Flugrouten dargestellt werden, um auch qualitative Aussagen über die Fledermauspopulationen und deren Bewegungs- und Sozialverhalten treffen zu können. Durch spezifische 3D-Scanner (Pointcloud) können dabei die Einflugschneisen sowie die unterschiedlichen Quartiere der Fledermäuse detailgenau dargestellt werden. Ein naturschutzfachliches Planungsbüro muss beauftragt werden um alle begleitenden Maßnahmen sowie das Monitoring durchzuführen. Die Übermittlung der Sensordaten sowie deren Visualisierung soll – soweit dies von Herstellerseite aus ermöglicht wird – auf dem LoRaWAN-Netz und der Open-Source-Softwareinfrastruktur (ThingsBoard) der Maßnahme Planen mit Daten aufbauen.
- Fledermaus-Dashboard
Ein zentrales digitales Instrument zur Verbindung von Artenschutz, Informationsvermittlung und innovativer, datengestützter Leerstandsentwicklung ist das geplante Fledermaus-Dashboard. Die unter Punkt 1 gewonnenen Daten sollen anschaulich und verständlich aufbereitet und über eine digitale Plattform für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ziel ist es, den notwendigen Artenschutz nicht nur planerisch zu berücksichtigen, sondern auch für BürgerInnen und BesucherInnen des Smart Village Campus transparent und erlebbar zu gestalten.
Das Dashboard wird in den interaktiven Online-Campus (siehe TM 2) integriert und über die IoT-Datenplattform ThingsBoard gesteuert (vgl. Maßnahme Planen mit Daten). Dort werden die relevanten Monitoring-Daten gespeichert, verarbeitet und in Form von interaktiven Visualisierungen dargestellt. Die Darstellung wird so gestaltet, dass sie auf allen gängigen Endgeräten – vom Smartphone über Desktop-Computer bis hin zu digitalen Infotafeln vor Ort – barrierearm und niederschwellig nutzbar ist. Dadurch wird sichergestellt, dass die Informationen einem möglichst breiten Publikum zur Verfügung stehen – unabhängig von technischer Vorerfahrung oder Zugangsmöglichkeiten.
Für die Planungsebene hinsichtlich der zukünftigen baulichen Maßnahmen im Umfeld des Fledermausquartiers liefert das Fledermaus-Dashboard in Echtzeit verlässliche Informationen darüber, welche Bereiche besonders sensibel sind, wo es zu Veränderungen kommt und unter welchen Bedingungen eine bauliche Entwicklung möglich sein kann. Dies schafft Sicherheit für die Kommune, ProjektentwicklerInnen und FachplanerInnen im Rahmen der weiteren Entwicklung der Alten Brauerei.
- Vor-Ort-Ausstellung
Das Fledermaus-Dashboard wird in eine begleitende Vor-Ort-Ausstellung zu den Themen Artenschutz und Biodiversität in der Planungspraxis integriert und auch für Laien verständlich aufbereitet. Neben der reinen Informationsbereitstellung trägt es damit auch zur Umweltbildung bei, indem es u. a. anschaulich erklärt, welche Fledermausarten am Standort vorkommen, wie sich ihre Lebensräume im Jahresverlauf verändern und welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind.
In direkter Nähe zur Brauerei sollen dazu verschiedene spezifische Schau- und Hörstationen (oder alternativ eine interaktive Stele) aufgebaut werden, in denen die aktuellsten Aufnahmen aus dem Fledermausquartier und nach Möglichkeit die Flugrouten der besenderten Fledermäuse dargestellt werden. Die Hörstationen sollen Tonaufnahmen der Fledermausaktivitäten erfahrbar machen. Diese Vor-Ort-Installation soll einladend gestaltet sein und die Aufenthaltsqualität im Umfeld der Brauerei verbessern, z. B. durch Überdachungen und Sitzmöglichkeiten, die den Rahmen für die Installation bilden. Zusätzlich soll die Ausstellung gezielt für die touristische Vermarktung genutzt werden und durch AR-Elemente angereichert werden.
Für das Auftaktfestival der geplanten IBA 34/37 für Berlin und die Hauptstadtregion im Herbst 2025 / Frühjahr 2026 sollen hier, wenn möglich bereits erste Ergebnisse präsentiert werden. Nach Beendigung der baulichen Entwicklung auf dem Brauerei-Areal sollen die digitalen und technischen Bestandteile langfristig in das revitalisierte Gelände integriert werden, um die Fledermaus-Aktivitäten auch weiterhin verfolgen zu können.
- Themenspezifische Veranstaltungen
Durch ein Fledermaus-Erlebnisprogramm mit geführten Touren, interaktiven Workshops und speziellen Abendveranstaltungen zur Beobachtung der Tiere kann die Attraktivität des Standorts gesteigert werden. Kooperationen mit lokalen Tourismusakteuren sowie eine gezielte Bewerbung als Naturerlebnis-Destination sollen die Bekanntheit über die Region hinaus fördern. Eine Wiesenburger Fledermausnacht würde sich hingegen vor allem an die EinwohnerInnen vor Ort richten. Für diese Rahmenprogramm, das sich mit spezifischen Angeboten an die lokale Bevölkerung, an TouristInnen und insbesondere auch an Schulklassen richtet, ist eine Kooperation mit der Naturwacht Hoher Fläming geplant. Bei allen Angeboten soll die Erläuterung des Fledermaus-Dashboards eine zentrale Rolle spielen, um die Informationsvermittlung dazu zielgruppengenau abdecken zu können.
Am Ende der Maßnahme sollen die folgenden Resultate vorliegen:
- Ein automatisiertes und langfristiges Monitoring-System für das Fledermaus-Habitat „Brauerei Wiesenburg“
- Ein Fledermaus-Dashboard zur Visualisierung und Erläuterung der Daten (über ThingsBoard)
- Eine interaktive Vor-Ort-Ausstellung mit Einbezug von digitalen Elementen (Fledermaus-Dashboard, AR-Elemente)
- Ein Veranstaltungsprogramm für verschiedene Zielgruppen
TM 2: Förderung von Kooperation & Koproduktion am Smart Village Campus
Ein starkes Netzwerk ist der Schlüssel zum Erfolg des Smart Village Campus (SVC). Diese Teilmaßnahme zielt darauf ab, den Austausch sowie die Zusammenarbeit zwischen den SVC-AkteurInnen und der Kommune nachhaltig zu stärken und die Aktivitäten und Angebote (z. B. CoWorking, offene Werkstätten, Veranstaltungen, Übernachtungsmöglichkeiten, Residence-Programme, Gastronomie, etc.) für EinwohnerInnen und BesucherInnen sichtbar und digital buchbar zu machen. Gleichzeitig sollen potenzielle zukünftige Kooperationspartner gezielt angesprochen und in die Entwicklungen eingebunden werden. Gemeinsam mit diesen Partnern können die bestehenden kreativen Produktionsstätten koproduktiv weiterentwickelt sowie nach Möglichkeit zusätzliche Arbeits- und Begegnungsorte auf weiteren Brachflächen und in Leerständen revitalisiert und in den Smart Village Campus integriert werden.
Die digitalen Lösungen dieser Teilmaßnahme werden in dieser Pilotphase gemeinsam mit den SVC-AkteurInnen für das Cluster der Digital- und Kreativwirtschaft getestet und stetig weiterentwickelt. Perspektivisch sollen die Erkenntnisse auch für weitere Orte sowie andere wirtschaftliche Cluster (z. B. Industrie, Tourismus und Landwirtschaft) und weitere Netzwerke (z. B. ehrenamtliche Initiativen und Vereine) in der Region nutzbar gemacht werden. Bereits von Anfang an sollen die digitalen Lösungen so konzipiert werden, dass sie über Schnittstellen optimal in die Bad Belzig App und die App-Version für Wiesenburg/Mark integriert werden können (vgl. Maßnahme Verwaltung für Morgen).
- Interaktiver Online-Campus
Ein zentraler Bestandteil der digitalen Infrastruktur des Smart Village Campus ist die Entwicklung eines innovativen, interaktiven Online-Campus, der als digitales Campus-Leitsystem und Multimedia-Plattform konzipiert ist. Ziel ist es, die Vielfalt und Qualität der Angebote (siehe Screenshot oben) sichtbar, buchbar und erlebbar zu machen – für BürgerInnen, BesucherInnen, Unternehmen und anderen PartnerInnen gleichermaßen.
Der Online-Campus fungiert dabei in der Pilotphase als zentrale Anlaufstelle für die digitale Außendarstellung der Campus-Kernorte im Ortskern Wiesenburg sowie der SVC-Kooperationspartner. Über individuell anpassbare Profilseiten können diese ihre Angebote, Veranstaltungen und Aktivitäten eigenständig darstellen – inkl. Texten, Bildern, Kontaktinformationen und buchbaren Leistungen. Ein gemeinsames Designsystem mit einheitlicher Bildmarke und Textbausteinen unterstützt eine konsistente, wiedererkennbare Kommunikation und stärkt die Identität des Smart Village Campus als kooperatives Innovationsnetzwerk im ländlichen Raum.
Neben der reinen Darstellung bietet der Online-Campus auch interaktive Funktionen zur Buchung und Reservierung von SVC-Angeboten (z. B. CoWorking-Arbeitsplätze, Veranstaltungsräume, Werkstätten, Übernachtungsmöglichkeiten, gastronomischen Angeboten, etc.). Über eine zentrale Oberfläche, die mit der Buchungsplattform Biletado (siehe Maßnahme Dorfgemeinschaftshäuser 2.0) verknüpft ist, können NutzerInnen freie Zeitfenster einsehen, Angebote direkt buchen und erhalten automatisierte Bestätigungen.
Ein besonderes Highlight ist die Integration von virtuellen Rundgängen, die es Interessierten ermöglichen, die Orte des Smart Village Campus – darunter historische Gebäude wie die Alte Brauerei oder den Sozialtrakt, welche aktuell nicht betretbar sind – digital zu erkunden. Diese immersiven Formate unterstützen nicht nur das Standortmarketing für BesucherInnen, sondern machen das Konzept des Smart Village Campus auch für externe PartnerInnen, InvestorInnen oder FördermittelgeberInnen greifbar.
- Innovative Kooperations-Plattform
Ein zentrales Element der Maßnahme ist die Entwicklung und Pilotierung einer innovativen Kooperations-Plattform, die den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Kommunalverwaltung, SVC-Kooperationspartnern, Unternehmen, Fachbehörden, Planungsbüros und Forschungseinrichtungen wesentlich vereinfacht. Ziel ist es, die bislang oft fragmentierten Abstimmungen in komplexen Entwicklungsprozessen zu bündeln und durch eine zentrale, digitale Infrastruktur effizienter und transparenter zu gestalten.
Die Kooperations-Plattform bietet ein integriertes Kommunikations- und Arbeitsumfeld, welches unterschiedliche Funktionen wie sicheren Dokumentenaustausch, kollaborative Bearbeitung von Dokumenten, Aufgaben- und Projektmanagement, Terminabstimmungen und digitale Sprechstunden vereint. Auf diese Weise entstehen neue, niedrigschwellige Formen der Kooperation und Koproduktion, die klassische Medienbrüche und umständliche Einzeltools ablösen.
Besonderes Augenmerk liegt auf der koordinierten, digitalen Projektarbeit: Zuständigkeiten, Fristen und Zwischenergebnisse lassen sich zentral steuern und nachvollziehen. Gleichzeitig unterstützt die Plattform auch den strukturierten Austausch der Kommunalverwaltung mit Dritten, z. B. im Rahmen von Planungs- und Genehmigungsprozessen bei der Revitalisierung von Leerständen und Brachflächen (siehe TM 1).
Ein besonders relevanter Baustein ist die Integration und funktionale Erweiterung der digitalen Buchungsplattform Biletado (vgl. Maßnahme Dorfgemeinschaftshäuser 2.0). Ursprünglich als einfache Buchungslösung konzipiert, wird Biletado im Rahmen dieser Teilmaßnahme zu einem innovativen, kooperationsfähigen Tool weiterentwickelt, das nicht nur die zentrale Erfassung, Verwaltung und Buchung von Arbeitsräumen, Maschinen, Werkzeugen oder Materialien ermöglicht, sondern auch neue Formen der digitalen Zusammenarbeit unterstützt: Die geplante Schnittstelle zum bestehenden Kalendersystem der Kommunalverwaltung (Outlook) erlaubt eine intelligente Synchronisation zwischen dezentralen Buchungen und kommunaler Ressourcenplanung. Außerdem sollen auch Termine mit der Kommunalverwaltung direkt über Biletado buchbar gemacht werden. Somit entsteht eine skalierbare, datenschutzkonforme und praxistaugliche Lösung, die über klassische Buchungssysteme hinausgeht und einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung der gemeinschaftlichen Infrastruktur und digitalen Souveränität im ländlichen Raum leistet.
- Vernetzungsformate & Community Building
Begleitendes Element dieser Teilmaßnahme ist die Fortführung regelmäßiger Vernetzungsformate auch während der Umsetzungsphase und darüber hinaus. Ein jährliches analoges Netzwerktreffen bildet den Höhepunkt dieser Bemühungen und bietet den SVC-AkteurInnen und weiteren potenziellen KooperationspartnerInnen Gelegenheit, ihre Projekte vorzustellen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Ideen zu entwickeln. Ergänzend dazu werden regelmäßige digitale Netzwerktreffen durchgeführt, die niedrigschwellig und flexibel den Austausch über aktuelle Themen, Herausforderungen und Kooperationen ermöglichen.
Am Ende der Maßnahme sollen die folgenden Resultate vorliegen:
- Interaktiver Online-Campus mit Kartendarstellung und virtuellen Rundgängen
- Die Einführung der Kooperations-Plattform zur digitalen Abstimmung, Ressourcenverwaltung und gemeinsamen Projektentwicklung
- Die Integration der Buchungsplattform Biletado für die Verwaltung der Campus-Ressourcen und -Räume und zur Vergabe für Termine mit Mitarbeitenden der Kommunalverwaltung
- Die Verbindung der Anwendungen Biletado und Outlook, um die Synchronisation von Buchungen in Kalendern innerhalb der Kommunalverwaltung zu ermöglichen
- Regelmäßige analoge und digitale Vernetzungsformate
TM 3: Integration und Weiterentwicklung des Smarten Gemeinschaftskalenders
Im Rahmen dieser Teilmaßnahme wird der Smarte Gemeinschaftskalender, der ursprünglich im Amt Süderbrarup entwickelt wurde, funktional weiterentwickelt und über eine Schnittstelle direkt in den interaktiven Online-Campus eingebunden (siehe TM 2). Veranstaltungen, Workshops und Aktivitäten der Campus-Orte werden somit automatisch auf der Plattform dargestellt. Diese dynamische Präsentation schafft einen lebendigen, stets tagesaktuellen Überblick über das vielseitige Leben auf dem Campus – von CoWorking-Formaten über Kulturveranstaltungen bis hin zu Weiterbildungsangeboten. Gleichzeitig können Interessierte Veranstaltungen nicht nur einsehen, sondern durch die Integration von Biletado direkt buchen, was insbesondere für externe BesucherInnen einen niederschwelligen Zugang zum Smart Village Campus ermöglicht und die Auslastung der Angebote steigert. Veranstalter sollen außerdem über Biletado Räume und Ressourcen für eigene Veranstaltungen buchen können.
In der durch MPSC geförderten Pilotphase wird die Anwendung gemeinsam mit den SVC-Kooperationspartner getestet, evaluiert und nutzerorientiert weiterentwickelt. Dabei fließen konkrete Bedarfe aus dem lokalen Kontext ein, um eine möglichst praxistaugliche und intuitive Lösung zu schaffen. In Kooperation mit dem Projekt Ankerpunkt Hoher Fläming soll die digitale Lösung im Anschluss auf die gesamte Region Hoher Fläming übertragen werden. Ziel ist es, aus der Vielzahl bestehender Veranstaltungskalender einen zentralen, digitalen Überblick zu schaffen, der die Sichtbarkeit regionaler Aktivitäten erhöht, die Zusammenarbeit der AkteurInnen verbessert und den Zugang zu Angeboten für BürgerInnen, BesucherInnen und Unternehmen erheblich erleichtert.
- Zentrale Veranstaltungs-Plattform mit Planungsfunktion
Über diese zentrale Plattform können SVC-AkteurInnen Veranstaltungen planen, Räume buchen und andere Ressourcen wie Maschinen oder Arbeitsmaterialien über eine Schnittstelle zu Biletado verwalten. Diese Funktionalität steht im Einklang mit der Maßnahme Dorfgemeinschaftshäuser 2.0 und ermöglicht so die transparente Nutzbarkeit der unterschiedlichen Angebote für die Bevölkerung vor Ort, für kreative UnternehmerInnen und Initiativen sowie für TouristInnen. Veranstaltungen werden automatisiert veröffentlicht und Buchungen über Biletado direkt in die betreffenden Kalender integriert. Zudem wird in Biletado die Funktion ergänzt, dass eine Raumbuchung mit einem Klick in einen Kalendereintrag (z. B. Outlook) umgewandelt werden kann, was die Planung und Organisation auch für die Kommunalverwaltung vereinfacht. Dies führt zu einer besseren Übersichtlichkeit und einer effizienteren Nutzung der Ressourcen. Eine Weiterentwicklung stellt außerdem die spezifische Planungsfunktion dar, die verschiedenen AkteurInnen und Veranstaltungsorte durch digitale Tools zur Abstimmung, Ideenfindung und Kooperation der unterschiedlichen AkteurInnen unterstützt. Dabei soll auf einzelne digitale Lösungen aus der Kooperations-Plattform aufgebaut werden (vgl. TM 2). Diese Funktion wird u.a. vom Kulturbeirat der Stadt Bad Belzig gewünscht und von den SVC-Standorten in Wiesenburg/Mark befürwortet.
- Integration mit bestehender Infrastruktur
Der Smarte Gemeinschaftskalender wird zunächst im Online-Campus (siehe TM 2), in der Bad Belzig App, in der zukünftigen App-Version für Wiesenburg und auf der Website Wegweiser Hoher Fläming integriert. Er soll darüber hinaus einfach auf jeder Website eines Vereins, eines Kreativortes und in den kommunalen Websites einzubinden sein. Über Schnittstellen sollen relevante Daten, z. B. von der TMB-Datenbank (Tourismus Marketing Brandenburg), eingebunden werden.
- Konsolidierung und Ausbau
Bestehende Veranstaltungskalender in Bad Belzig und Wiesenburg/Mark werden schrittweise integriert, um den „Kalenderwildwuchs“ zu reduzieren. Der Kalender wird als zentrale Anlaufstelle auf der Website Wegweiser Hoher Fläming und in der Bad Belzig App sowie als smartphone-optimierte Browserversion verfügbar sein und perspektivisch alle Veranstaltungen der beiden Kommunen und darüber hinaus in der gesamten Region abbilden.
Am Ende der Maßnahme sollen die folgenden Resultate vorliegen:
- Zentraler digitaler Veranstaltungskalender in der Pilotphase für die SVC-AkteurInnen
- Digitales Planungs- und Koordinations-Tool für Veranstaltungen
- Schnittstelle zu Biletado zur Buchung von Tickets, Räumen und Ressourcen und Umwandlung in Kalendereinträge (z. B. Outlook)
- Integration mit bestehenden Systemen und Infrastrukturen (Online-Campus, Bad Belzig App, Wegweiser Hoher Fläming, TMB-Schnittstelle, etc.)
TM 4: Etablierung & mediale Bespielung von CoWalking-Routen und Entwicklung des CoWalking-Passes
Diese Teilmaßnahme verbindet verschiedene CoWorking-Angebote mit den herausragenden Naturerlebnissen im Hohen Fläming und fördert die Bekanntmachung der Region sowie des Smart Village Campus durch innovative, mediale Formate. Der Fokus liegt darauf, die flexible von CoWorking-Angeboten durch einen CoWalking-Pass zu erleichtern sowie CoWalking-Routen zwischen den einzelnen SVC-Orten zu etablieren und mit digitalen Elementen und Medien zu bereichern. Dies steigert die Attraktivität der Region sowohl für CoWorking-Interessierte als auch für BesucherInnen und TouristInnen. Zudem wird die Verbindung von Arbeit und Natur als zukunftsweisendes Konzept in den Fokus gerückt.
Die digitalen Lösungen dieser Teilmaßnahme werden in dieser Pilotphase gemeinsam mit den SVC-AkteurInnen für das Cluster der Digital- und Kreativwirtschaft getestet und stetig weiterentwickelt. Perspektivisch sollen die Erkenntnisse auch für weitere Orte sowie andere wirtschaftliche Cluster (z. B. Industrie, Tourismus und Landwirtschaft) und weitere Netzwerke (z. B. ehrenamtliche Initiativen und Vereine) in der Region nutzbar gemacht werden.
- Etablierung von CoWalking-Routen
Im Rahmen dieser Teilmaßnahme werden in einer Pilotphase die verschiedenen CoWorking-Angebote der SVC-Kooperationspartner sowie der Gemeinde Wiesenburg/Mark (Zukunftsschusterei und Gleis21) durch zwei Wanderrouten miteinander verbunden. Das Konzept sieht vor, dass TeilnehmerInnen ihren Arbeitstag an einem SVC-Ort verbringen, anschließend eine der CoWalking-Routen beginnen und ihren nächsten Arbeitstag an einem anderen SVC-Ort fortführen können. Die TeilnehmerInnen können die Wanderung beliebig fortsetzen oder längere Zeit an einem Ort bleiben. So wird eine flexible Kombination von Arbeiten und Naturerleben geschaffen, die die Region für Kreative und Unternehmen als attraktive Alternative zum traditionellen Büroarbeitsplatz positioniert. Dieses Angebot soll so konzipiert werden, dass es sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen und Gruppen als Teamwork-Maßnahme attraktiv ist. Vor Ort erfolgt die Markierung der Routen in Kooperation mit dem Naturparkverein Hoher Fläming, welcher die Pflege und Ausschilderung von Wanderwegen in der Region verantwortet. Digital werden die Routen über die Weiterentwicklung der interaktiven Karte von Stadtnavi dargestellt (vgl. Maßnahmen Vitale Innenstadt und Gesundheit der Zukunft).
- Entwicklung des CoWalking-Passes & Buchung über Biletado
Zur einfachen und flexiblen Nutzung dieses Angebots wird ein CoWalking-Pass entwickelt. Dieser Pass ermöglicht es den NutzerInnen, mit einem einzigen Ticket zwischen verschiedenen CoWorking-Orten zu wechseln. Das Preissystem wird einheitlich gestaltet, sodass es für die AkteurInnen und TeilnehmerInnen einfach und transparent wird, das Angebot zu nutzen. Der Pass bietet die Möglichkeit, entweder einen einzelnen Arbeitstag oder mehrere Tage an verschiedenen Orten sowie nach Möglichkeit auch Übernachtungen zu buchen, je nach Bedarf der NutzerInnen. Die Buchung des CoWalking-Angebots und der Übernachtungen erfolgt über Biletado (siehe Maßnahme Dorfgemeinschaftshäuser 2.0). Dazu muss die Buchungsplattform, um die entsprechende Pass-Funktion erweitert werden, damit dieses Angebot sowie alle Einzelangebote der unterschiedlichen Anbieter buchbar sind.
- Mediale Bespielung der CoWalking-Routen
Die CoWalking-Routen werden medial bespielt, um das Erlebnis zu bereichern und die TeilnehmerInnen zu motivieren. So können sie auf den Wanderungen z. B. Podcasts anhören, die Informationen zu den SVC-Orten, deren Angeboten und kulturellen sowie landschaftlichen Besonderheiten bieten. Zudem werden AR-Elemente in die Routen integriert, um den Besuch interaktiv und spielerisch zu gestalten. Das Konzept wird auch in Teilen virtuell zugänglich gemacht, sodass Interessierte die CoWalking-Routen und SVC-Orte bereits vorab erleben können, bevor sie einen realen Besuch planen.
- Integration in den Online-Campus
Durch die Einbettung der CoWalking-Routen in den Online-Campus mit dem integrierten Smarten Gemeinschaftskalender (siehe TM 3) sowie durch die Integration von Biletado als übergreifende Buchungsplattform wird der Online-Campus als zentrale Anlaufstelle etablieren, um den Aufenthalt an verschiedenen SVC-Orten zu planen, und ermöglicht eine einfache Koordination und Buchung der gesamten Reise- und Arbeitsaktivitäten. Dies verdeutlicht, wie TM 2, 3 und 4 aufeinander aufbauen.
Am Ende der Maßnahme sollen die folgenden Resultate vorliegen:
- Fertigstellung und Markierung von zwei CoWalking-Routen (Pilotphase)
- Digitale Einbindung durch Integration in die interaktive Kartenfunktion von Stadtnavi
- Einführung eines CoWalking-Passes mit einheitlichem Preissystem und Buchung über Biletado
- Entwicklung und Implementierung der digitalen Formate (Podcasts, AR-Elemente) sowie der virtuellen Begehbarkeit im Online-Campus
Ansprechpartner: Matthias Braun
braun.gemeinde[at]wiesenburgmark.de