Nachbarschaftsgespräche im Kulturzentrum

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24. November 2022

Zur Eröffnung des neuen Kulturzentrums lud die Zukunftsschusterei mit dem Bündnis „Unsere Stadt der Zukunft“ zu den „Bad Belziger Nachbarschaftsgesprächen“ ein.

Am 9. November wurde das neue Kulturzentrum Bad Belzig eröffnet. Die Besucherinnen und Besucher konnten nicht nur durch die umgestalteten Räumlichkeiten schlendern, sondern hatten auch die Gelegenheit, bei den „Bad Belziger Nachbarschaftsgesprächen“ ihr Vorschläge und Ideen für die Zukunft der Stadt einzubringen.

Auf die Frage „Wofür brauchen wir unsere Innenstadt und was muss dort geschehen, damit wir gerne da sind?“ wurde neben dem Wunsch, den lokalen Einzelhandel zu erhalten und zu stärken, einmal mehr die Idee eines zentralen Cafés am Marktplatz geäußert. In Verbindung damit steht der vielfach genannte Vorschlag, diesen gänzlich autofrei zu gestalten sowie in der Straße der Einheit Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung umzusetzen. Zusammen mit der Ertüchtigung und Ergänzung von Sitzmöglichkeiten sehen viele Befragte darin eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität vor Ort. 

Im Video: Einzelne stimmen für die Zukunft Bad Belzigs

Neben der Neuordnung des ruhenden Verkehrs, welcher auch an anderen Stellen der Stadt gefordert wird, ist den Bad Belzigerinnen und Bad Belzigern im Hinblick auf das Thema „Mobilität“ insbesondere die Förderung des Radverkehrs ein Anliegen – sei es durch verbesserte Vorfahrtsregelungen, Bikesharing-Modelle oder den Neu- bzw. Ausbau von Radwegen. Darüber hinaus wurde vielfach die Stärkung und bessere Verzahnung des ÖPNV mit anderen Verkehrsträgern als Wunsch formuliert.

Im Hinblick auf die Frage „Wie stellen wir uns die Zukunft des Wohnens in Bad Belzig vor?“ lassen sich die vielfältigen Antworten auf zwei Forderungen verdichten. Zum einen sollen flexible und nachhaltige Bau- und Wohnformen – wie beispielsweise Holzhäuser – für mehr Bevölkerungsgruppen ermöglicht werden. Zum anderen soll das Zusammenwohnen bzw. -leben sozialgerecht gestalten werden. „Wohnraum für große Familien“, „Mehrgenerationenwohnen“ oder „Senioren-WGs“ sind Stichworte, die hierbei genannt werden. 

Ein räumlicher Bezug zeigt sich auch beim Thema „Soziale Teilhabe“ und den damit verbundenen Vorschlägen. So wurde u.a. der Bedarf nach kostenfreien Räumlichkeiten zur Begegnung und flexiblen Nutzung geäußert, beispielweise im Kulturzentrum. Aber auch Kultur- oder Bildungsangebote, die allen Bürgerinnen und Bürgern offenstehen, sowie Maßnahmen der Jugendpflege wurden als Ideen vorgebracht. 

Die Diskussion des Themas „Umwelt und Klima“ offenbarte eine große Spannweite an Antworten. Während auf der einen Seite Vorschläge zu Energieeinsparungen und Nutzungsmöglichkeiten regenerativen Energien stehen, finden sich auf der anderen Seite Ideen für eine ökologischere Landwirtschaft – wie beispielsweise die Verpachtung von Flächen nach Gemeinwohlkriterien oder das Anlegen von Blühwiesen und Obstbaumalleen. 

Hinsichtlich der Frage „Wie können wir moderne Technik nutzen, damit unsere Stadt lebenswert bleibt?“ vermischten sich konkrete Bedarfe und losere Ideen. Mit Blick auf die Infrastruktur besteht der Wunsch nach einem stadtweiten kostenfreien WLAN, mit dem auch Gemeinschaftsräume ausgestattet sein sollten. Auch gibt es die Idee, gebrauchte Hardware wie Drucker, Monitore oder Laptops aufzubereiten und beispielsweise geflüchteten Menschen kostenlos oder zum Verleih zur Verfügung zu stellen. Weitere Anliegen sind die Verbesserung der Transparenz und Information durch die Stadt sowie die Beteiligung, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, mittels digitaler Lösungen. Der Wunsch nach einer sinnvollen digitalen Koordination der städtischen Mobilität, möglicherweise auch in Verknüpfung mit Liefermodellen für ältere Menschen, zeigt abschließend noch einmal, dass das Thema Digitalisierung die Menschen beschäftigt und möglichst themenübergreifend betrachtet werden muss. 

Die gesammelten Ideen und Vorschläge werden nun vom Bündnis „Unsere Stadt der Zukunft“ ausgewertet und auf ihre Umsatzbarkeit hin überprüft. Wenn sie diese Hürde genommen haben, finden sie Eingang in die Strategiepapiere, die momentan für Bad Belzig erstellt werden: das Integrierte Stadtentwicklungskonzept, die Smart-City-Strategie und die Klimaagenda. Anschließend sollen sie in nach und nach umgesetzt werden.

 

Unsere Stadt der Zukunft
Das Bündnis “Unsere Stadt der Zukunft” führt die aktuellen Entwicklungsprozesse von Bad Belzig, bestehend aus dem Smart-City-Modellprojekt „Zukunftsschusterei“, der Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (INSEK), der Klimawerkstatt Fläming und der Landesinitiative „Meine Stadt der Zukunft“, zusammen. Ziel ist es, die Stadt und ihre Ortsteile gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern noch lebens- und liebenswerter zu gestalten.
Weitere Information zum Bündnis “Unsere Stadt der Zukunft gibt es hier.

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