1. Ziel & Konzept
Die Maßnahme „Verwaltung für Morgen“ zielt darauf ab, neue Technologien zu nutzen, um Kommunikation, Beteiligung und Zusammenarbeit zwischen Bürger:innen und Verwaltung effizienter zu gestalten. Sie erprobt, entwickelt und etabliert digitale Informations-, Beteiligungs- und Kommunikationsmöglichkeiten sowie kollaborative Formate im Kontext stadtentwicklungspolitischer Fragestellungen. Damit soll ein Dialog auf Augenhöhe entstehen und die Arbeitsentlastung der Verwaltung gefördert werden, insbesondere durch den Einsatz der Bad Belzig App, den Aufbau der Smart Village App (SVA) Community und die Ausweitung der Beteiligungsplattform. Ausgangspunkt sind Projekte wie klimaneutrale Strom- und Wärmeversorgung, der Schulneubau „Schule 27“ und die Schulwegsicherung in Bad Belzig.
2. KooperationspartnerInnen
Partnerschaften bestehen insbesondere mit Fraunhofer IESE, der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, der Staatskanzlei des Landes Brandenburg und Smart Village Solutions (SVS) GmbH. Bad Belzig fungiert als Modellkommune gemäß der ressortübergreifenden Digitalisierungsstrategie Brandenburgs. Weitere Partnerkommunen (MPSC) arbeiten bei der SVA-Community-Entwicklung mit, finanziert über Weiterleitungsverträge und abgestimmtes Community-Management.
3. Umsetzung & Vorgehen
Die drei integrierten Teilmaßnahmen (TMs) greifen aufeinander auf und ergänzen sich im Sinne des Gesamtvorhabens. Die digital entwickelten Tools werden bei konkreten Stadtentwicklungsthemen eingesetzt, bedarfsorientiert weiterentwickelt und durch Kooperation und Förderung verstetigt.
4. Teilmaßnahmen (TM)
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TM 1: Weiterentwicklung der Bad Belzig App (BB App)
– Offene Open-Source-App auf Basis der SVA (seit 2019 im Einsatz, mittlerweile in über 40 Kommunen adaptiert).
– Ergänzt um eigene Unterseiten für Ortsteile, digitale Schwarze Bretter, Veranstaltungskalender. Integration der App „DorfFunk“ wird geprüft.
– Neuer Jugendbereich (erarbeitet aus Jugendkonferenz 2023) mit Ferienjobbörse, verknüpft mit dem Ausbildungsführer des Landkreises, perspektivisch auch für Ausbildungsplätze, Praktika, Teil-Vollzeitjobs. Push-Nachrichten sollen Jugendliche zur Beteiligung informieren. Weitere Funktionen (z. B. Gamification, Workshops, Ideenwettbewerb) werden entwickelt.
– Online-Tickets für Freibad (und perspektivisch Therme) zur Einführung digitalen Bezahlens (Bäder-Suite).
– Ausbau der eingebetteten Umfragefunktion und des Content-Management-Systems mit UX/UI-Optimierungen, Redakteurszugängen, stabiler Back-End-Struktur – für künftige App-Integrationen (z. B. Klimadaten- Plattform, Feuerwehrdashboard, Buchungs- und Schließsysteme, Themenstadtpläne und Gesundheitsinformationen). -
TM 2: Interkommunale Anwender:innen-Community für die SVA
– Aufbau einer Open-Source-Community in Kooperation mit Fraunhofer IESE, SVS und externen Dienstleistern.
– Abfrage der Bereitschaft im August 2024 ergab fünf MPSC (Bad Belzig, Linz am Rhein, LK Mayen-Koblenz, Eichenzell, Detmold) – gemeinschaftlich finanziert über Weiterleitungsverträge. Eine gemeinsame Stelle für Community-Management wird ausgeschrieben. -
TM 3: Weiterentwicklung der Bad Belziger Beteiligungsplattform
– Basierend auf CONSUL (Open Source) bereits im Einsatz (z. B. bei „Meine Stadt der Zukunft“).
– Erweiterungen für geschlossene oder postleitzahl-sortierte Umfragen, etwa zur klimaneutralen Versorgung der Altstadt.
– Ausbau der Bottom-up-Einreichung stadtentwicklungspolitischer Vorschläge.
– Klärung der Einbindung in politische Entscheidungsprozesse sowie Feedbackmechanismen an Bürger:innen („Selbstwirksamkeit“). Prüfung von KI-Einsatz zur Auswertungserleichterung.
– Integration in die BB App, einheitliche Desktop- und Mobile-Funktion. Eventuelle Kooperation mit anderen CONSUL-Nutzern (z. B. Detmold, Würzburg). Bereitstellung für Verwaltung bis 2027, Co-kreation mit Verwaltungspersonal zur Verankerung im Regelbetrieb.
5. Zielgruppe & Wirkung
Zielgruppen sind Bürger:innen aller Altersgruppen (insbesondere Jugendliche), Verwaltung, Politik und andere Kommunen. Wirkung zeigt sich in niederschwelliger digitaler Beteiligung, entlasteten Verwaltungsabläufen, gestärkter Verbindung zwischen Ortsteilen und Verwaltung, Jugend-Beteiligung, digitaler Infrastrukturlandschaft und der Nachhaltigkeit durch Community-Verstetigung sowie länderübergreifende Zusammenarbeit.
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