Nahversorgung & regionales Wirtschaften sind essentiell für die Existenz und Entwicklung beider Gemeinden. Das Smart City Modellprojekt (MPSC) „Zukunftsschusterei“ fördert Projekte, die durch digitale Technologien, wie bspw. Online-Marktplätze, die regionale Wirtschaft und die Nahversorgungs-Situation ankurbeln.
In diesem Maßnahmenbündel stehen die Befähigung zur digitalen Teilhabe und die Verbesserung der digitalen Kompetenzen der Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt. Der gezielte Kompetenzaufbau, insbesondere auch für die Nutzung der zentralen Elemente des digitalen Ökosystems wie der Bad Belzig App und der Beteiligungsplattform in Bad Belzig oder des Webportals in Wiesenburg/Mark reduziert dauerhaft eventuelle Zugangshürden, erhöht deren Akzeptanz und erweitert so den Kreis der Nutzenden.
Handlungsbedarfe
Um an gesellschaftlichen Entwicklungen teilhaben zu können, kommt man heutzutage nicht mehr umhin, online Anwendungen zu nutzen. Sowohl im Beruf als auch im Alltag sind mittlerweile viele Prozesse und Tätigkeiten digitalisiert. Eine wichtige Voraussetzung für die digitale Teilhabe sind grundlegende Kompetenzen im Umgang mit den digitalen Technologien und die Fähigkeit, entsprechende Hard- und Software zu bedienen. Innerhalb der Bevölkerung bestehen teils große Unterschiede im Nutzungsverhalten und den Zugangsmöglichkeiten zu digitalen Anwendungen, die sowohl demographische als auch sozioökonomische Ursachen haben. Während einige Bevölkerungsteile in den verschiedenen Beteiligungsaktionen einen großen Bedarf an kompetenzfördernden Angeboten angemerkt haben, standen andere Stimmen der Digitalisierung generell skeptisch und ablehnend gegenüber und fühlten sich von den aktuellen Entwicklungen bereits abgehängt.
Der Erfolg vorhandener Angebote wie der Mitmachwerkstatt und dem Cocolab sowie dem Zukunftsschusterei-Kurs „Computer-Einstieg leicht gemacht“ – auch „PC-Omis“genannt – und der Kreisvolkshochschule Potsdam-Mittelmark zeigen deutlich, dass diese und weitere Angebote zur digitalen Befähigung benötigt und nachgefragt werden. Dabei kann auf vielfältiges Engagement, Wissen und Kompetenzen in der Region aufgebaut werden.
Ziele
Leitziele
Starke Verbindungen
Gesundes Lebensumfeld
Unterziele
Wir schaffen Möglichkeiten zum Teilen und zur gemeinschaftlichen Nutzung von Ressourcen wie Wissen, Kompetenzen, Räumen, Geräten und Materialien
Wir befähigen Menschen zum Umgang mit und zum Einsatz von digitalen Werkzeugen
Ziele des Maßnahmenbündels
Wissens- und Kompetenzaufbau zur Nutzung von digitalen Werkzeugen
Gezieltes Zusammenbringen verschiedener sich ergänzender Ideen und Bedarfe
Wirkungsindikatoren
Anzahl der Teilnehmenden an Veranstaltungen/Angeboten
Zufriedenheit der Teilnehmenden
Anzahl Nutzungszwecke der digitalen Werkzeuge
Maßnahmen
Das Maßnahmenbündel „digitale Teilhabe und Kompetenzen“ vereint in seinen Maßnahmen gezielte Angebote zum grundlegenden Umgang mit Hard- und Software und zur Nutzung der digitalen Werkzeuge und Endgeräte, die im Projekt Anwendung finden mit der Wissens- und Informationsvermittlung über die verwendete Technik und allgemeine digitale Themen und Projekte. Über das Sichtbarmachen von Ehrenamt, Vereinen und Initiativen wird ein Beitrag zur Vernetzung der verschiedenen AkteurInnen der Stadtgesellschaft geleistet und ihre Vernetzung untereinander erleichtert.
1. Kompetenzaufbau
Grundvoraussetzung für die Nutzung digitaler Anwendungen ist die Fähigkeit, die entsprechende Hard- und Software bedienen zu können. Entsprechende niedrigschwellige Angebote, die ganz grundlegend den Umgang mit PC und Smartphone sowie erste Anwendungen vermitteln, sollen daher weiterhin angeboten werden. Bereits im Sommer 2022 startete die Zukunftsschusterei mit dem Kurs „PC-Omis“ („Computer-Einstieg leicht gemacht“) als Pilotprojekt mit einem solchen Angebot in Bad Belzig. Auch die Kreisvolkshochschule Potsdam-Mittelmark bietet entsprechende Kursinhalte an. Durch die zukünftig geplante enge Zusammenarbeit beider Akteure soll einerseits die Ausweitung des Angebots für die Menschen in Wiesenburg/Mark gewährleistet werden und andererseits das Angebot langfristig und über den Projektzeitraum hinaus erhalten bleiben.
Neben diesem grundlegenden Aufbau von digitalen Fähigkeiten sollen gezielt Angebote zur Nutzung der im Projekt verwendeten digitalen Werkzeuge geschaffen werden. Die Nutzung von LoRaWAN und der Bau und die Programmierung verschiedener Sensoren bspw. zur Messung von Bodenfeuchte könnte in diesem Zusammenhang in Workshops oder Lernprojekten vermittelt werden. Insgesamt sollen zielgruppenspezifische Angebote für einen möglichst großen Teil der Bevölkerung geschaffen sowie an bestehende Angebote wie die Bad Belziger Mitmachwerkstatt angeknüpft und die technische Ausstattung gemeinsam genutzt werden. Darüber hinaus sollen Mehrwert und Möglichkeiten der Nutzung der verschiedenen digitalen Werkzeuge wie Bad Belzig App und Webportal in Wiesenburg/Mark, Klimadaten-Plattform oder Beteiligungsplattform für verschiedene AkteurInnen der Stadtgesellschaft vermittelt werden. Dazu werden konkrete Anwendungsfälle wie die Nutzung des Veranstaltungskalenders oder die Erstellung von Umfragen in der Bad Belzig App für VertreterInnen von Vereinen, Initiativen, Verwaltung oder der Kommunalpolitik aufbereitet und verbreitet. Dies soll den Nutzendenkreis der digitalen Werkzeuge vergrößern und ihre dauerhafte und lebendige Nutzung gewährleisten. Auch die Push-Nachrichten-Funktion in der Bad Belzig App zur direkten Kommunikation mit NutzerInnen soll in diesem Zusammenhang stärker genutzt werden.
2. Vermittlung von Informationen und Wissen
Im Sinne einer gläsernen Infrastruktur sollen Informationen zum Zweck und Funktionsweise der verwendeten Technik bereitgestellt werden. Werden Sensoren oder LoRaWAN-Technik sichtbar im Stadtbild angebracht, können bspw. Informationstafeln oder QR-Codes, die direkt an den technischen Geräten angebracht sind, darüber informieren, welche Daten zu welchem Zweck erhoben werden, wie diese genutzt werden und wo sie zu finden sind. Gleichzeitig sollen gezielt bspw. datenschutzrechtliche oder gesundheitliche Bedenken der PassantInnen adressiert und ausgeräumt werden. Die entsprechenden Informationen zum Einsatz der nicht sichtbar zum Einsatz kommenden Anwendungen wird ebenfalls an geeigneter Stelle zur Verfügung gestellt.
In verschiedenen Veranstaltungsformaten soll wiederkehrend das Thema Digitalisierung auf die Agenda gebracht und über aktuelle digitale Themen und Projekte informiert werden. Zu diesem Zweck wird aufbauend auf den guten Erfahrungen aus dem Jahr 2022 auch in den kommenden Jahren ein entsprechender Themenstrang „Mensch und Digitalisierung“ auf der Fläminger Kreativsause angeboten. Auch zusätzliche Formate (bspw. ein „digitaler Salon“), die sich gezielt an digitalaffine AkteurInnen richten, sind denkbar.
3. Vernetzung
Die Bereitstellung von leicht zugänglichen Informationen zu Projekten, Freizeitgruppen oder Initiativen erhöht deren Sichtbarkeit und kann zur Vernetzung und gezielten Vermittlung von Angeboten und Nachfragen beitragen. Die konkreten Anwendungsfälle sind vielseitig und reichen bspw. von (1) kurzfristigem oder einmaligem Bedarf an Unterstützung für Veranstaltungen über (2) längerfristige Gesuche für ehrenamtliches Engagement und (3) Termine und Sitzungsprotokolle von Vereinen und Initiativen bis hin zu (4) zur Verabredung für gemeinsame Freizeitaktivitäten oder gemeinsame Unternehmungen. Die Informationen sollen zentral u. a. auf der Bad Belzig App und dem Webportal für Wiesenburg/Mark zur Verfügung gestellt werden. Es wird geprüft, ob auf dem bestehenden Angebot des Wegweiser Hoher Fläming aufgebaut und entsprechende Synergien genutzt werden können.
Elemente/Werkzeuge des digitalen Ökosystems
- Bad Belzig App
- Beteiligungsplattform
- LoRaWAN
- Sensorik
- Klimadaten-Plattform
AkteurInnen
- Stadt Bad Belzig und Gemeinde Wiesenburg/Mark
- Bildungsträger
- Engagierte und Vereine